Jedes Jahr im Herbst freuen wir uns erneut auf unsere orangefarbenen Schätze. Egal, ob als Dekoration auf den Fenstersimsen, leuchtender Geist oder zubereitet als warme Suppe an den ersten kalten Herbsttagen. Kürbisse sind extrem vielseitig: von klein bis groß und von süß bis herzhaft. Hier findest du tolle Rezepte und Wissenswertes rund um die verschiedenen Arten des Kürbisses, worauf du achten solltest und was du damit alles machen kannst.
Herbst-Schatz Kürbis: Sorten, Nährwerte und mehr
Alles zu Butternut, Hokkaido und Co.
WELCHE SORTEN DU ESSEN KANNST
Von den insgesamt 800 verschiedenen Sorten, können fast alle gegessen werden. Der Unterschied zwischen zwei grundsätzlichen Arten ist dennoch wichtig, da die Folgen des Verzehrs eines nicht geeigneten Kürbisses unangenehm sein können:
1. Der Zierkürbis
Die verschiedenen Arten der Zierkürbisse sind nicht zum Verzehr geeignet. Sie enthalten Bitterstoffe, die zum einen scheußlich schmecken und zum anderen Magenschmerzen oder Übelkeit hervorrufen können. Da Zierkürbisse jedoch oftmals bunt und toll geformt sind, eignen sie sich hervorragend für deine Herbstdekoration im und um das Haus. Tolle Ideen haben wir bei "DeaVita" gefunden.
2. Der Speisekürbis
Speisekürbisse hingegen eignen sich prima zum Kochen und Backen. Dabei kannst du sie unglaublich vielfältig einsetzen. Von der Kürbissuppe über das Ofengemüse bis hin zum Dessert.
WORAN ERKENNE ICH, OB EIN KÜRBIS ZUM VERZEHR GEEIGNET IST?
Zierkürbisse unterscheiden sich von den Speisekürbissen meist in Form und Farbe. Dabei sind diese farbenfroh und gemustert und meistens kleiner als ihre zum Verzehr geeigneten Kameraden.
Da dir die Größe und Muster aber nicht immer Aufschluss über die Essbarkeit gibt, zeichnen viele Verkaufsstände und Märkte die essbaren Kürbisse speziell aus. Wenn du ganz auf Nummer sicher gehen möchtest, kannst du ein kleines Stück Kürbis abschneiden und darauf kauen. Schmeckt der Kürbis bitter, spuckst du ihn sofort wieder aus. Wichtig ist dabei, dass der Kürbis roh ist. Wenn ein Kürbis bereits gekocht ist, kann er den bitteren Geschmack verlieren, aber weiterhin Magenschmerzen und Übelkeit verursachen. Kleiner Tipp: Ein Glas Wasser zum Ausspülen bereithalten.
DIE SORTEN IM ÜBERBLICK
Auf unseren Feldern pflanzen wir knapp 100 verschiedene Kürbissorten an. Die bekanntesten Sorten essbarer Kürbisse sind:
DER HOKKAIDO-KÜRBIS
essbar ✔ Schale essbar ✔ Gewicht: 0,5 kg – 1,5 kg
Nährwerte pro 100 g Kalorien 67 kcal Kohlenhydrate 12,7 g Fett 0,5 g Eiweiß 1,7 g
Mit dem Hokkaido kam einer der beliebtesten Speisekürbisse aus Japan zu uns nach Europa. Kein Wunder, mit seiner Größe von 500 Gramm bis zu 1,5 Kilo ist er perfekt für den Haushalt und zum Kochen geeignet. Sein Geschmack ist leicht nussig. Das Fruchtfleisch ist arm an Fasern, fest und eignet sich so ebenfalls hervorragend zum Kochen.
Der Hokkaido-Kürbis ist reich an Beta-Carotin, welches durch unseren Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Dadurch erhält der Hokkaido auch seine leuchtend orangene Farbe.
Ein tolles Rezept mit Hokkaido-Kürbis ist zum Beispiel das leckere Kürbis-Dessert.
DER BUTTERNUT-KÜRBIS
essbar ✔ Schale essbar ✔ (siehe Hinweis im Text) Gewicht: 1 kg – 2 kg
Nährwerte pro 100 g Kalorien 45 kcal Kohlenhydrate 8,3 g Fett 0,1 g Eiweiß 1,1 g
Typisch für den Butternut-Kürbis ist seine birnenähnliche Form. Auch der Butternut hat – ähnlich wie der Hokkaido-Kürbis – ein nussiges Aroma. Sein buttriges Fruchtfleisch eignet sich für Zubereitungen aller Art. Die Schale kann theoretisch mitgegessen werden. Sie ist zwar recht dünn, aber sehr hart und verlängert so die Garzeit des Kürbisses. Wenn du also eine schnelle Mahlzeit kochen möchtest, kannst du die Schale davor entfernen. Das klappt mit einem haushaltsüblichen Kartoffelschäler recht gut.
Unsere absoluten Butternut-Lieblingsrezepte sind der Butternut Salat mit Quinoa und der Butternut-Rucolasalat mit Karamell-Pflaumen von Miriam K.
DER MUSKAT-KÜRBIS
essbar ✔ Schale essbar ✔ (siehe Hinweis im Text) Gewicht: 30 kg – 35 kg
Nährwerte pro 100 g Kalorien 24 kcal Kohlenhydrate 4,6 g Fett 0,1 g Eiweiß 1,1 g
Der Muskatkürbis ist eng mit dem Butternut-Kürbis verwandt, auch wenn das auf den ersten Blick anders erscheint. Der Muskatkürbis hat eine dunkle grüne bis beige Farbe. Sein Geschmack ist fruchtig, was ihn besonders beliebt für Süßspeisen und Desserts macht. Ebenso vielseitig einsetzbar wie der Muskatkürbis ist das Mus, was man aus seinem Fruchtfleisch gewinnen kann. Wie das am einfachsten geht, findest du hier: Kürbispüree.
DER SPAGHETTI-KÜRBIS
essbar ✔ Schale essbar ✘ Gewicht: 1,5 kg – 3 kg
Nährwerte pro 100 g Kalorien 26 kcal Kohlenhydrate 6 g Fett 0,2 g Eiweiß 0,5 g
Der Spaghetti-Kürbis hat eine Besonderheit, der er auch seinen Namen verdankt: Das Fruchtfleisch des Kürbisses zerfällt beim Garen in einzelne dünne Fäden, welche stark an die italienischen Teigwaren erinnern. Deshalb ist er auch eine leckere Alternative für Low-Carb Gerichte. Sein Geschmack ist mild, was ihn als Basis für Gerichte aller Art tauglich macht.
Du kannst den Kürbis einfach der Länge nach halbieren und im Ofen garen. Darüber kannst du Toppings jeglicher Art geben und dein Gericht aus der Schale löffeln. So kannst du schon mit einfachen Zutaten ein leckeres und einfaches Rezept, wie zum Beispiel der Spaghetti Squash zaubern.
KÜRBISKERNE - EIN GESUNDER SNACK FÜR ZWISCHENDURCH
Du hast den größten Kürbis zu Halloween geschnitzt und dadurch Unmengen an Kernen und Fruchtfleisch ausgelöffelt? Dann sitzt du jetzt vor Resten, die manche einfach wegwerfen. Doch in diesen Resten steckt ein leckerer Snack für zwischendurch oder zum Garnieren von Speisen und Salaten: der Kürbiskern.
Voraussetzung für die Verwertung der Kürbiskerne ist natürlich, dass ihr eine Sorte gewählt habt, die essbar ist. Wir verwenden hierfür zum Beispiel gerne den Muskatkürbis, weil dieser einen schönen großen Kürbisgeist gibt und auch noch lecker schmeckt.
Die Kerne sollten schön prall und fest sein. Durch starke Züchtung der Sorten kann es vorkommen, dass Kürbiskerne nach innen gewölbt oder eingedellt sind. Diese Kürbiskerne eignen sich leider nicht als Snack.
Um die Kerne zu verwerten, müssen diese erst einmal von den schleimigen Fasern befreit werden, die sie umschließen. Picke dazu die Kerne grob heraus und gebe sie in eine Schüssel mit Wasser. Knete die Masse ordentlich durch, sodass sich die Kerne von den Fasern lösen und an der Oberfläche schwimmen. Dadurch kannst du diese leichter herausfischen und zum Trocknen auf ein Küchentuch legen.
KÜRBISKERNE RÖSTEN
Geröstete Kürbiskerne sind als Snack zwischendurch eine super Alternative für kleine Heißhungerattacken oder als Ersatz für Chips beim spannenden Krimi am Abend. Sie enthalten etwa 80 Prozent ungesättigte Fettsäuren und unter anderem Vitamin E, Magnesium, Eisen und Zink. Deine Kürbiskerne kannst du nach dem Trocknen mit etwas Öl in eine Schüssel geben und gut mischen, damit alle Kerne schön vom Öl umgeben sind. Auf einem Backblech verteilt kannst du diese bei 180 Grad etwa 20 bis 25 Minuten rösten. Drehe Sie bei der Hälfte der Zeit bestenfalls einmal um, dann werden sie von allen Seiten schön geröstet. Und schon hast du einen leckeren Snack.
KÜRBISKERNE ZUM GARNIEREN
Deine Kerne kannst du ebenfalls gut zum Garnieren und Verfeinern deiner Lieblingsrezepte verwenden. Egal, ob die Kerne geröstet sind oder noch roh. Sie machen sich besonders gut in Salaten und Suppen, aber auch an herzhaften Speisen wie z.B. unseren Knusperstangen.
LAGERUNG UND HALTBAR MACHEN
Wer den Kürbis am liebsten das ganze Jahr über essen möchte, sollte beim Kauf bereits auf sein Fruchtgemüse achten. Unter "Was du beim Kauf beachten solltest" findest du dazu nützliche Tipps. Rohe Kürbisse halten sich einige Wochen bis hin zu 6 Monaten, vorausgesetzt Sie werden kühl und trocken gelagert. Angeschnittene Früchte bleiben im Kühlschrank einige Tage frisch.
Wer auch im Winter nicht auf leckere Kürbisse verzichten mag, der kann diese einfrieren. Hierzu können sie bereits als Suppe oder Chutney verarbeitet werden, welches dann in der Gefriertruhe gelagert wird. Wenn du aber noch nicht weißt, was du daraus zubereiten willst, kannst du auch das rohe Fruchtgemüse bei eisigen Temperaturen lagern. Hiervor sollten jedoch die Schale und die Kerne, ebenso wie der Stielansatz entfernt werden. Packe dann das rohe Fruchtfleisch in Stücke geschnitten in Gefrierbeutel und anschließend in den Gefrierschrank.
Tipp: Wenn du ein Vakuumiergerät hast, kannst du das Fruchtfleisch ein vakuumieren. So hält sich das Herbstgemüse noch einmal länger, während der Geschmack gut erhalten bleibt.
DARAUF SOLLTEST DU BEIM KAUF ACHTEN
Klopf, Klopf! Vielleicht hast du es schon einmal auf dem Markt beobachten können: Jemand steht vor dem Regal und klopft auf einen Kürbis ein. Beim Klopfen kann nämlich der Reifegrad abgeschätzt werden. Reife Kürbisse hören sich leicht hohl an. Sie weisen zudem einen holzigen Stiel auf. Der Stiel sollte auf jeden Fall vorhanden sein. Ein fehlender Stiel ermöglicht es, Bakterien in das Innere des Fruchtgemüses zu gelangen, wodurch die Frucht trocken und schlecht wird. Achte auch auf Druckstellen, die vielleicht durch die Ernte oder den Transport entstanden sind.
Tipp für den Geschmack: Kleinere Exemplare haben meist ein festeres, weniger faseriges Fruchtfleisch, welches intensiv schmeckt.
HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN ÜBER DAS SUPERGEMÜSE
Ist der Kürbis gesund?
Das Fruchtfleisch, aber auch die Kerne enthalten wertvolle Inhaltsstoffe. Das Gemüse ist reich an Beta-Carotin, Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E. Als der gesündeste Kürbis gilt der Hokkaido-Kürbis, weil er wenig Wasser enthält und reich an Vitaminen und gesunden Nährstoffen ist.
Ist Kürbis gut für den Körper?
Laut wissenschaftlichen Studien kann das Gemüse die Erneuerung von geschädigten Bauchspeicheldrüsenzellen anregen. Somit kann der Kürbis einigen Krankheiten wie z. B. Diabetes entgegenwirken. Der Kürbis ist auch für seine verdauungsfördernde Wirkung bekannt. Außerdem helfen die im Kürbis enthaltenden Bitterstoffe die Leber zu entgiften und zu unterstützen. Dank seiner hohen Anhalt an Vitamin A kann der Kürbis das Risiko an altersbedingten Sehschwächen senken.
Was ist ein Kürbis: Obst oder Gemüse?
Obwohl der Kürbis durchaus obstähnliche Eigenschaften hat, gilt er trotzdem als Gemüse. Um genau zu sein als Fruchtgemüse. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass die Wassermelone eigentlich zu den Kürbisgewächsen gehört und somit ein Gemüse ist.
DER STOTZ- HOF IM KURZPORTRAIT: WIR L(I)EBEN KÜRBISSE
Ganz in der Nähe des idyllischen Ortes Ittendorf am Rande des Bodensees ist DER STOTZ HOF gelegen. Hier erwarten dich neben unseren gelben, grünen und orangenen Schätzen, Lebensgefühl und Entspannung pur. Aus der Liebe zur Natur wird der Hof seit einigen Generationen als Familienbetrieb geführt. Im Bauerngarten wuchsen vor knapp zwei Jahrzehnten die ersten Kürbispflanzen.
Inzwischen werden auf unseren Feldern knapp 100 Sorten angebaut. Im Frühjahr werden die kleinen Pflänzchen im Gewächshaus vorgezogen und nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt. In den folgenden Wochen wird das Feld unkrautfrei gehalten, wobei wir ohne Pestizide arbeiten. Die Belohnung ist ein farbenfrohes Kürbisfeld im Herbst. Alle Kürbisse werden dann händisch geerntet und gereinigt.
Warum machen wir das eigentlich alles? Ganz einfach: Kürbisse machen glücklich. Ob als herbstliche Dekoration, kulinarischer Genuss oder leuchtender Kürbisgeist, sie geben uns positive Gefühle. Wir möchten unsere Begeisterung für Kürbisse an dich weitergeben!