Waldbeeren
Vegane Ernährung
30.07.2019

Saisonkalender für Obst in Deutschland

Einkaufen nach Jahreszeiten

Mittlerweile gibt es so gut wie jedes Obst das ganze Jahr über. Es gab aber tatsächlich mal eine Zeit, als man Obst quasi nach einem Obstkalender kaufte, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Erdbeeren & Co. waren nur zu bestimmten Zeiten erhältlich, hatten ihre „Saison“. Das ist mittlerweile ganz anders geworden. Trotzdem lohnt es sich, Obst nach der Saison zu essen.

 

Ausgefeilte Lagertechnik, Unterglasanbau und schnelle Transportmittel ermöglichen uns fast alle Obstsorten zu jeder Jahreszeit kaufen und essen zu können. Ein Saisonkalender für Obst und Gemüse ist damit eigentlich überflüssig geworden. Oder doch nicht? Oder doch nicht?

REGIONAL VS. IMPORTIERT: WELCHES OBST IST BESSER?

 

Dank der enormen Importmöglichkeiten sind fast alle Obstsorten jederzeit erhältlich. Trotzdem hat jede Jahreszeit ihr saisonales Obst. Im Frühjahr ist es der Rhabarber, der etwa ab März erhältlich ist. Viele Äpfel, insbesondere ältere Sorten, die eine Zeit lang gelagert wurden, schmecken dann erst richtig gut. Ananas haben bis in den Sommer Hochsaison. Bananen und Zitronen gibt es ebenfalls, wie in allen anderen Monaten auch. Im Sommer haben dann die meisten heimischen Früchte Saison, angefangen bei Erdbeeren und anderem Beerenobst, über Kirschen, Pfirsiche und Aprikosen, Trauben, Mirabellen und Pflaumen bis hin zu Quitten und Birnen, deren Saison bis in den Herbst reicht. In den Wintermonaten können Kaki- und Kiwi-Fans zugreifen – und was wäre ein Winter ohne Orangen, Mandarinen oder Grapefruits?

Saisonkalender für Obst

Auch wer Obst nach der Saison isst, hat also reichlich Auswahl. Müssen wir daher trotzdem zu jeder Jahreszeit jede nur erdenkliche Obstsorte kaufen können? Lohnt es sich nicht vielmehr, beim Kauf von Obst – und natürlich auch beim Kauf von Gemüse – darauf zu achten, was gerade Saison hat? Ja, das lohnt sich durchaus, denn saisonales Obst hat eine ganze Reihe von Vorteilen: Da es zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet wird, schmeckt es einfach lecker. Es strotzt vor Aroma, Vitaminen und anderen wertvollen Inhaltsstoffen, die Früchte nur dann voll entwickeln können, wenn sie im Freiland bis zu Reife heranwachsen.

Importiertes Obst heißt aber nicht gleich, dass die Qualität schlecht ist. Saisonales Obst ist nur einfacher zu bekommen, schmeckt vollmundiger und ist gut für die Geldbörse.

SAISONALES OBST: SO ERKENNT MAN ES

Doch es stellt sich natürlich noch eine weitere Frage: Wie erkenne ich überhaupt, welches Obst Saison hat? Schließlich ist ja jede Obstsorte so gut wie immer verfügbar und kaum jemand baut noch eigenes Obst an.

Simply-V Saison Obst Kalender

Über die Erntezeiten der verschiedenen Obstsorten wissen viele von uns daher nicht mehr viel. Deshalb haben wir einen Saisonkalender für Obst zusammengestellt. Unser Obstkalender verrät dir, welches heimische Obst wann Saison hat und macht dir das Einkaufen sehr viel einfacher. Schneide ihn einfach aus, lege beide Teile übereinander und fixiere sie mit einer Heftklammer - fertig.

Wer aufmerksam durch die Obstabteilung des Supermarktes geht oder gemütlich über den Markt schlendert, der erkennt saisonales Obst meist ohnehin schon an der angebotenen Menge. Haben heimische Früchte Saison, gibt es in der Regel ein großes Angebot aus der Region – regional und saisonal einkaufen wird dann zum Kinderspiel. Mit dem großen Angebot einher gehen die Preise: In der Haupterntezeit sind die Preise wegen des großen Angebots am niedrigsten.

Dazu hat Obst aus der Region noch einen weiteren Pluspunkt: Kurze Transportwege schonen die Umwelt. Wer regional und saisonal einkauft, handelt somit auch nachhaltig – und eine nachhaltige Ernährung ist ein wesentlicher Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.

Doch selbst Obstsorten, die wir zum heimischen Obst zählen, können importiert sein. Bestes Beispiel dafür sind Erdbeeren, die oft schon ab März in den Supermärkten erhältlich sind. Diese Erdbeeren kommen in der Regel aus Spanien, wo die Saison dafür wegen des wärmeren Klimas deutlich früher beginnt als bei uns. Weil die Früchte aber meistens nicht zum optimalen Reifezeitpunkt geerntet werden, schmecken sie oft fade statt vollmundig-süß. Es lohnt sich daher, die Erdbeerzeit hierzulande abzuwarten und die köstlichen roten Früchtchen dann ausgiebig zu genießen, bis das nächste Obst auf dem Saisonkalender für Obst steht.

WELCHES OBST WÄCHST WANN IN DEUTSCHLAND?

Damit ihr euch nicht nur auf das Angebot in Supermärkten verlassen musst, erklären wir dir hier, welches Obst in welchen Monat Saison hat.

In den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar gibt es kaum oder kein frisches Obst. Höchstens Äpfel und Birnen, die bereits im November gepflückt würden, werden bis Ende Februar in Lagerräumen gelagert.

Mit dem Frühling kommt endlich auch mehr Sonne und die Lufttemperatur wird höher. Damit ist auch hierzulande frisches Obst zu finden. Späte Apfel- und Birnensorten eröffnen die wärmere Jahreszeit, dicht gefolgt von Erdbeeren, Heidelbeeren und Rhabarber, die ihr volles Aroma im Mai erreichen. Einige Tage später reifen auch andere Beerensorten wie Johannis- oder Stachelbeeren. Dazu kommen im Juni auch Pflaumenliebhaber auf ihre Kosten.

Die absolute schönste Zeit für Obst ist definitiv der Sommer. Die Auswahl an Beeren erweitert sich, im Juli gibt es neben den schon genannten Sorten auch noch Heidelbeeren und Himbeeren, Kirschen und Mirabellen. Ab Augusthaben dann auch Aronia, Aprikosen, Birnen, Äpfel, Wassermelonen und Zwetschgen hierzulande ihre Saison.

In den Herbstmonaten September und November dürfen wir uns auf Weintrauben und Quitten freuen.

AUCH EXOTEN HABEN SAISON

Auch wenn wir gern ein Plädoyer abgeben für heimisches saisonales Obst, schmecken uns Exoten ebenfalls sehr gut. Neben den Klassikern wie Ananas, Bananen, Melonen oder Orangen haben wir in den letzten Jahren immer mehr exotische Fruchtsorten kennengelernt. Zu Mangos und Papayas, Feigen, Granatäpfeln und Guaven gesellen sich mittlerweile:

  • Cherimoyas
  • Curubas
  • Karamboles
  • Kumquats
  • Loquats
  • Pitayas
  • Tamarillos

um nur einige zu nennen.

Exotische Obstsorten

All diese Exoten kommen oft aus Übersee und haben in ihren Ursprungsländern ebenso feste Erntezeiten wie Rhabarber und Kirschen bei uns. Einige dieser Obstsorten werden mittlerweile allerdings auch schon in Europa angebaut, was Transportwege verkürzt. Im Zuge einer nachhaltigen Ernährung ist es daher sinnvoll, bei diesen exotischen Obstsorten nicht nur auf ihre Saison zu achten, sondern auch ihre Herkunft zu berücksichtigen. Wir haben daher eine Übersicht zusammengestellt, in der du siehst, wann importierte Obstsorten hauptsächlich geerntet werden. Dabei haben wir uns auf die gängigsten Sorten konzentriert und die (derzeit noch) wahren Exoten erstmal außen vorgelassen.

Obstkalender

Um es dir ein wenig leichter zu machen und auch, um die Tabelle übersichtlich zu halten, haben wir bei Obstsorten, die auch in Europa angebaut werden, die Haupterntezeit in den europäischen Ländern aufgelistet. Damit bleibt dein Obstteller reichlich gefüllt und ist trotz aller Internationalität immer noch relativ nah der Heimat…

Und was du nun alles zaubern kannst mit diesen leckeren heimischen und exotischen Früchten? Wie wär’s zum Beispiel mal mit einem Mango-Ananas-Smoothie oder Milchreis mit Mangopüree? Noch mehr Anregungen findest du in unseren veganen Rezepten, schau einfach mal rein.

Hint

SCHON GEWUSST?

Seit 2007 findet jährlich am 1. Juli der Tag der Früchte statt – der International Fruit Day. Die Idee: Bei einem Picknick mit Familie und Freunden im Freien oder im Büro mit dem Kollegium bringt jeder sein Lieblingsobst mit und teilt es mit den anderen. So lässt sich immer ein bunter Obstsalat für alle zaubern. Außerdem wird jedes Jahr eine „Frucht des Jahres“ gewählt. Im letzten Jahr fiel die Wahl auf die Brombeere, die knapp vor Avocado gewann.

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